AVWS steht für "Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen"
Das Berufsbildungswerk Leipzig für Hör- und Sprachgeschädigte gGmbH hat ein Internetportal eingerichtet, damit sich Betroffene informieren und vor allem miteinander austauschen können.
"Wir in der Schule:
Chronische Erkrankungen und Behinderungen im Schulalltag - Informationen aus der Selbnsthilfe"
Quelle: BAG SELBSTHILFE (2016) Broschüre, Tinnitus (Doppelseite), Gesamt: 158 S.
Hörtest für Kleinkinder
Quelle: EB (2015) Deutsches Ärzteblatt 112 (12), 1
Nach der „Global Burden of Disease“-Studie der der WHO zählen Hörstörungen in den Industrieländern zu den sechs häufigsten, die Lebensqualität am meisten beeinträchtigenden Erkrankungen. Gründe für die steigende gesellschaftliche Bedeutung können die demografische Entwicklung mit Zunahme der Schwerhörigkeit im Alter sein, aber auch die vermehrte Betroffenheit von Jugendlichen durch ein verändertes Freizeitverhalten mit zum Teil exzessiver Lärmbelastung. Dem gegenüber stehen verbesserte Möglichkeiten in der Versorgung von Hörstörungen durch technische Entwicklungen in der Ohrchirurgie, Hörgeräte- und Cochleaimplantattechnik, so dass es heute für nahezu jede Form der Schwerhörigkeit einen Rehabilitationsansatz gibt. Voraussetzung für einen effektiven Versorgungsweg ist die rechtzeitige und differenzierte Diagnosestellung.
Quelle: Zahnert, T. (2011) Deutsches Ärtzeblatt 108(25), S. 433-444
Hörprobleme erschweren das Lernen. In Deutschland bleiben 37 Prozent aller Kinder mit leichtem Hörverlust einmal sitzen. Kein Wunder – sie kriegen nicht alles mit, was Lehrer und Mitschüler sagen. Schon geringe Hörstörungen schwächen außerdem das Selbstbewusstsein. Kinder, die schlecht hören, sind schneller gestresst, können sich nicht gut konzentrieren und haben Probleme mit der Rechtschreibung.
Quelle: Jacobs, C. (2007) Focus- Schule (3), 1 Seite
Wenn Sprache gehört wird, dann hat sie eine dialogische Struktur. Der Hör-Sprach-Kreis ermöglicht eine Beziehung zwischen Menschen. Gesprochene Worte, gehörte Worte lassen Menschen miteinander eine Verbindung aufnehmen. Zuhören ist der kommunikative Weg zur Partizipation und damit zur Erfassung der individuellen Wirklichkeit unseres Gegenübers. Teilnahme und Kommunikation sind Fundamente eines humanen Lebens.
Quelle: Zenner, H. (2011) . Deutsches Ärzteblatt, 108 (25), S. 425
Dem Gehör kommt eine Schlüsselrolle beim Erlernen der Sprache zu. Ohne Sprache und Gehör kann die Beziehung zwischen den Menschen auf Dauer stark beeinträchtigt sein kann. Durch eine frühe Diagnostik und Therapie kann der Spracherwerb schwerhöriger Kinder günstig beeinflusst werden.
Quelle: Ptok, M. (2011) . Deutsches Ärzteblatt, 108 (25), S. 426-431
Nur wenn das heranwachsende Kind die Umwelt mit seinen Sinnen erfaßt und wahrnimmt, kann es sich gezielt an die Umwelt anpassen, die Umgebung erkunden und aufnehmen. Somit ist die Funktionstüchtigkeit der Sinne auch die Grundvoraussetzung für jegliches Lernen, für das Sammeln von Erfahrungen und, insbesondere hinsichtlich der Sinnesmodalität Hören, für den Aufbau und das Erlernen der Sprache. Aus diesen Gründen gilt grundsätzlich für alle verschiedenen Arten von Hörstörungen, daß sie wegen der zum Teil erheblichen Gefährdung der Entwicklung des Kindes frühzeitig erkannt und behandelt werden müssen.
Quelle: Ptok, M. (1997) . Deutsches Ärzteblatt, 94 (28-29), S. A-1932-1937
Umschriebene Entwicklungsstörungen der Wahrnehmung
Quelle: Dr. Henning Rosenkötter (2006) Qualitätskommission 3 / 2007, 14 Seiten
Der Beitrag macht deutlich, dass ein Zusammenhang
zwischen Defiziten in der auditiven Wahrnehmung und Entwicklungs- oder Lernstörungen bislang nicht als belegt anzusehen ist und dass hinsichtlich der Diagnostik und der Therapie viele Fragen offen sind. Es wird empfohlen, die Diagnose »AVWS« nur mit äußerster Zurückhaltung zu stellen und in der Therapie auditive Trainingsverfahren allenfalls als zusätzliche Förderung in Verbindung mit einem multimodalen Therapieansatz einzusetzen.
Quelle: Suchodolrtz von, W. (2009) Pädiatrische Praxis 73(3), S. 387-396